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Villach-Venedig-Istrien (Kurz: VilVenIst 2023) – Prolog, Der Plan

Auch in diesem Jahr wollen wir eine längere Radreise unternehmen. Geplant ist eine Tour über die Alpen bis hinüber zur kroatischen Halbinsel Istrien. Ausgangspunkt wird wieder Villach (Österreich) sein. Bis Villach können wir von Köln aus mit dem Zug EC 115 ganz bequem ohne Umsteigen anreisen. Mittlerweile ist das Bahnfahren in Deutschland ja aufgrund diverser Probleme etwas abenteuerlich geworden. Man darf also gespannt sein.

Das Abenteuer Bahnfahrt begann aber schon mit der telefonischen Reservierung der wenigen und daher sehr begehrten Radstellplätze über das Reisezentrum der Deutschen Bahn. Exakt 6 Monate vor Abfahrt werden die Reservierungen um 00 Uhr Mitternacht freigeschaltet. Nach ca. 45 Minuten in der Warteschleife bin ich dann leider eingeschlafen und nach dem Aufwachen um 02:30 Uhr in der Nacht habe ich es gleich noch einmal versucht. Und tatsächlich hatte ich zwei Minuten später einen freundlichen Mitarbeiter der Bahn an der Strippe, der mir die Plätze für die Rückfahrt reservieren konnte. Nicht ganz so schlimm war es 3 Wochen zuvor bei der Reservierung der Hinfahrt. Da verbrachte ich nur ca. 30 Minuten in der Warteschleife.

Die geplante Strecke führt uns von Villach aus an der Drau entlang stromaufwärts zu deren Quellgebiet bei Toblach. Auf dem Weg dorthin befinden sich ganz spektakulär direkt in Sichtweiter der mächtige Gebirgsstock der Drei Zinnen in den Sextner Dolomiten. Dann zweigen wir südlich ab auf den Dolomitenradweg. und überwinden mit dem Passo Cimabanche (1.530 m) den höchsten Punkt der Strecke.

Ein Highlight der Strecke ist sicher die Trasse der ehemaligen Dolomitenbahn:

Der “Lange Weg der Dolomiten” (La Lunga Via delle Dolomiti) ist ein rund 66 Kilometer langer Radweg auf der Trasse der ehemaligen Schmalspurbahn von Toblach nach Calalzo di Cadore (Dolomitenbahn). Die Bahnstrecke wurde im 1. Weltkrieg erbaut und erlangte nochmals eine gewisse Bedeutung durch die Olympischen Spiele in Cortina d’Ampezzo (1956). Im Jahr 1964 wurde der Zugbetrieb endgültig eingestellt. Der Radweg, der zum größten Teil auf der alten Trasse verläuft, verbindet die Regionen Südtirol und Venetien und führt durch die einzigarte Gebirgslandschaft der Dolomiten. … Bauwerke: Insgesamt 10 Tunnel und viele kleine Viadukte oder Brücken (etwa 10) sind auf dem Abschnitt zwischen Calalzo und Cimabanche befahrbar. Besonders beeindruckend ist das Viadukt am Ortseingang von Cortina d’Ampezzo (über den Bigontina-Fluss), und geradezu abenteuerlich mutet das Viadukt über den Rio Felizon an. Bemerkenswert ist auch der Neubau der Fahrradbrücke auf der Strecke zwischen den Orten Venas und Peaio.

http://www.bahntrassenradwege.de/index.php?page=Dolomiten-Radweg

Es geht also ca. 200 km mehr oder weniger kontinuierlich bergauf und 200 km bergab, bis wir Venedig erreichen. Die zu bewältigen Höhenmeter der 400 km langen Strecke betragen ca. 3.000 m. Alles unter 1000 m pro 100 km ist eigentlich gut machbar und auch der Pass ist mit seiner moderaten Steigung keine sehr große Herausforderung. Da kennen wir schon andere Kaliber.


In Venedig wollen wir eine der Abendfähren nach Rovinj oder Porec´ in Istrien nehmen. Dort angekommen, radeln wir entlang der Küste in Richtung Norden zunächst bis nach Novigrad.

Vielleicht fahren wir dann weiter ein Stück entlang der ehemaligen Parenzana-Bahntrasse durch das abgelegene Hinterland. Allerdings ist die Wegbeschaffenheit der Trasse für Reiseräder nicht immer so optimal, es könnte dabei etwas schotterig werden. Auf jeden Fall verspricht die Trasse atemberaubende Landschaften, schöne Dörfer, alte Tunnel und Viadukte. Mal sehen wie es läuft, ansonsten können wir jederzeit wieder auf asphaltierte Wege ausweichen.

Je nachdem wie es dann kommen mag, endet unsere Tour nach 550 – 800 km in Triest, Ljubljana oder Jesenice. Von dort aus verkehren Regionalzüge in Richtung Villach, von wo wir den Zug zurück nach Köln erreichen müssen.

Soweit Plan A

Es gibt auch noch jede Menge Alternativrouten, so dass wir uns – in Abhängigkeit vom Wetter – relativ spontan und flexibel entscheiden können, welche Strecke wir letztendlich fahren werden.

Ausgestattet sind wir wieder mit dem üblichen Equipment: Zelt, Schlafsäcke, Isomatten, Kochgeschirr usw., damit wir so flexibel und unabhängig wie möglich agieren können. Zusätzlich nehmen wir noch Hängematten mit, um uns darin bei Bedarf zu entspannen, oder die Nacht zu verbringen.

Es wird auf jeden Fall wieder ein großes Abenteuer.

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Spoiler: Was draus geworden ist, seht ihr hier in dieser Komoot-Kollektion und den folgenden Beiträgen.

6 Gedanken zu „Villach-Venedig-Istrien (Kurz: VilVenIst 2023) – Prolog, Der Plan“

  1. Wow, was für eine Radtour, bin mal wieder begeistert. Diese Höhenmeter, bin beim Lesen schon außer Atem🤣. Tolle Route, in Novigrad war ich mehrmals, aber eher faul unterwegs. Bin gespannt, wie es weiter geht.

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