Nachts hat’s lange geregnet, aber alles ist trocken geblieben. Das Zelt wird nass eingepackt und kann beim nächsten Aufbau trocknen.
Leider fehlt die Düse meines Campingkochers. Also bleibt die Frühstücksküche bedauerlicherweise kalt. Kein Kaffee, kein Porridge.
Um 8:45 Uhr geht’s dann los zum Dortmund-Ems-Kanal nach Münster.





Am eintönigen Kanal ist es ein bisschen langweilig mit der Zeit. In Münster ist dafür richtig was los: Marathon! Von Pacer 3:30 bis 4:00 verbringe ich die Zeit direkt an der Strecke in einer Kebab-Bude bei einem kleinen Snack.

Hinter Münster komme ich an die Ems. Schöne, grüne Landschaft. Nachmittags kurze Regenduschen. Die Temperatur ist von gestern 30 Grad auf heute nur noch 17 Grad regelrecht abgestürzt.


In Emsbüren campiere ich mal wieder alleine unter Mobilisten und Residenten am alten Fährhaus.


Im Imbiss Capri schlage ich mir abends den Bauch voll. Tolles Gespräch mit dem türkischen Pizzabäcker (Dursun Yesel), der seiner kosovarischen Frau auf Capri den Heiratsantrag gemacht hat. Daher „Capri“, das war ihr Wunsch. Sie verständigen sich auf Deutsch.
Und sonst? 60 Jahre, drei Kinder, 25 Jahre Pizzeria und ausgebrannt. Die Pizzeria wird an den Neffen übergegeben. Die Kinder haben gute Jobs, u.a. in Koblenz – da wird besser bezahlt als hier.
So nahe sind wir uns also gekommen in der Pizzeria zwischen Arbeit, Ouzo und Bier.

So ein Mist mit dem Kocher bei uns gab es auch Veltins und Hähnchen mit Krautsalat gute Nacht und gutes Wetter für die nächste Strecke
Moin Heinz,
deine Reise klingt interessant. Diese ehemals für die deutsche Industrie äußerst wichtigen Wasserstraßen verloren leider während der Jahrzehnte ihre Bedeutung, mit der Schnelllebigkeit und dem „just in time“ Gedanken jedoch nachvollziehbar.
Deine Begegnung mit dem Pizzabäcker und dessen Vita klingt spannend, zwei Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen finden eine gemeinsame Basis durch eine dritte Sprache. Wäre diese Welt doch immer so einfach…
Alles Gute und weiterhin schöne Tage,
Dieter