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Italien 25 (19) Lago di Varese 43 km

Die Fahrräder in einem kleinen Aufzug in den 7. Stock zu unserem Apartment zu bugsieren, ist natürlich etwas umständlich. 

Aber für Isabel, unserer Wirtin, ist es auch kein Problem, die Räder mit in ihre Erdgeschosswohnung zu nehmen. Hier wohnt sie mit ihrer Schwester Rafaella sowie wahrscheinlich der Mutter.

Möglicherweise bewohnt die Mutter unsere Wohnung üblicherweise selbst und vermietet sie im Sommer an Übernachtungsgäste. Jedenfalls spricht einiges in der Wohnung dafür, dass sie feste Bewohner hat.

Hier einige Features:

Hausordnung. Prostitution ist also verboten
Unterverteilung der Elektrik
„Der Gashahn sollte beim Verlassen der Wohnung abgesperrt werden“
Wintergartenbalkon mit viel Aussicht
Der alte Vorwerk Kobold 135 verrichtet hier immer noch seinen Dienst
Eine Tresortüre ist nix dagegen

Internationales Publikum: Gestern Abend zog im Nachbarblock eine asiatische Familie – vielleicht Chinesen –  ein, die sogar ihr eigenes Bettzeug im Kofferraum ihres Autos mit Ostallgäu-Kennzeichen mitbrachten.

Nach @Dieter’s inspirierendem Kommentar, schaue ich mir die Strecke zum Comer See an. Für einen Tagesausflug ist diese aber etwas zu weit. So planen wir für heute die Umrundung des Lago di Varese. Den Comer See sparen wir uns vielleicht für den Rückweg nach Lugano auf.

Die Wetteraussichten sind mal so, mal so, wir suchen uns die beste Wetter-App aus, in der Hoffnung, von Regen verschont zu werden 😉

Eine Aermacchi MB-326 auf dem Kreisel, kurz nach dem Abheben
Pforte Friedhof. Da wollen wir nicht hin
Aber hierhin: 2 am See
Cazzago Brabbia

Am Seeufer kommen wir an einigen alten Kühlhäusern vorbei, die es früher auch im Sommer erlaubten, größere Mengen an Fisch zu lagern.

Wegen der schlechten Wasserqualität ist das Schwimmen im Lago di Varese nicht erlaubt, obwohl es sehr verlockend ist, einmal vom Turm zu springen. Traurige Konsequenz der Industrialisierung und mangelnder Klärkapazitäten.

Gesperrt
Schwimmverbot
Bar al Lago, nur mit industriell gefertigtem Kuchen, nix für uns
@Dieter, ein „Stelvio“. Ist das Guzzi-Rot?
Noch eine kleine Imbiss-Pause am See
Segelflugplatz ohne Betrieb
Palazzo Estense
Aussichtsturm im Park
Einen Kinderzug gibt’s auch

Mal wieder ein architektonisches und kulturelles Highlight, von außen unscheinbar, von innen der Wahnsinn. Das muss man gesehen haben, die Bilder können das nicht widergeben:

Basilika San Vittore
Auch ein dickes, altes Schloss. Den dazu passenden Schlüssel hätte ich gerne mal gesehen

Danke, Google-Translator!
Varese Fußgängerzone

Insgesamt war es für eine vermeintlich flache Seeuferstrecke durch das ständige Auf und Ab der Hügel und die Lage der Stadt hoch über dem See eine anspruchsvolle Runde. Doch schön war’s allemal.

Das Wetter war – bis auf eine kleine Schauer – trocken, bedeckt und angenehm warm. Da sieht man, wie wichtig es ist, die richtige Wetter-App zu wählen.

Doch abends kommen die versprochenen Regengüsse und Gewitter.

Stromausfall!

Verursacht durch das Gewitter oder den Betrieb des Toasters für unser Abendbrot.

Isabel weist mich in den Katakomben des Blocks vorsorglich in die Sicherungstechnik ein, um mir bei weiteren Vorfällen selbst helfen zu können.

Das war ein schöner und ereignisreicher Tag.

Vom schlechten Wetter verschont, haben wir tolle Sachen erlebt. Also wenn das Abwarten schlechten Wetters in der Seemannssprache „Abwettern“ (@Dieter) heißt, haben wir heute trotzdem ganz schön abgefeiert.

Italien 25 (19) Lago di Varese 43 km

  1. Hallo ihr lieben,
    Es war schön euch kennen gelernt zu haben und hoffen ihr habt eine gute Rückreise.
    Sehr schön was ihr alles fotografiert und berichtet ☺️
    Fühlt euch gedrückt und ganz liebe Grüße von Alessandro und der kleinen Elias 🩵
    Doriana

  2. Morjen zesamme,
    finde ich prima trotz des nicht allzu guten Wetters einen spannenden, unterhaltsamen Tag kreieren zu können. Aber – Achtung, Binsenweisheit – es gibt kein schlechtes Wetter, lediglich unpassende Bekleidung. Ist bei euch Beiden nicht der Fall, oder?
    Geiles rot lackiertes Fahrrad, das Stilfser Joch ( Stelvio, 2757 m ) würde ich damit jedoch nicht bezwingen wollen ;-)) Dieses Rot erinnert tatsächlich an eine Farbgebung der Marke Moto Guzzi aus den Anfangsjahren bis in die 1950er Jahre.
    Schade, dass der Vareser See so stark verschmutzt wurde, leider kein Alleinstellungsmerkmal Italiens. Ein hoher Preis für unseren Komfortanspruch, oder?
    Der Kellerraum mit all‘ diesen Sicherungsautomaten ist ja phantastisch, für jeden TÜV – Vorschriften – besessenen Bauamtsmitarbeiter in D ein Grund für Herzkasper!
    Die Landschaft rund um den See scheint sehenswert zu sein, auch die Ortschaften bieten ja wohl einiges – z. Bsp. innen reichlich pompös ausgestaltete Kirchen mit beeindruckenden Türen, dieser Schließmechanismus hat was.
    Für heute wünsche ich euch einen ebenso ereignisreichen Tag wie den gestrigen,
    bess demnäx
    Dieter

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