Mannheim – St. Martin, 90 km, 910 hm
Endlich kommt der Frühling. Und ich fahre ihm entgegen, um mir die Mandelblüte in der Pfalz anzusehen.

Die Wetterprognosen für die nächsten drei Tage sind gut: Sonne, 9 – 16 Grad tagsüber, nachts allerdings noch um den Gefrierpunkt. Im Zelt dürfte es also noch etwas schattig werden.

Mit dem ICE 101 reise ich frühmorgens um 7 Uhr für günstige 30 € von Köln nach Mannheim.
Auf dem Weg zum Bahnhof fällt mir leider auf, dass ich meinen prall gefüllten Proviantrucksack zu Hause vergessen habe. Sehr schade wegen der fehlenden Leckereien.

Es ist immer wieder erstaunlich, auf welche Leute man trifft. Schon im Kölner Bahnhof werde ich von einem älteren Herrn mit Rollkoffer angesprochen, der sich ganz interessiert nach meinem Bikepacking-Setup erkundigt. Er sei vor kurzem 10 Wochen mit Rad und Anhänger im kalten April am Nordkap gewesen und möchte wohl mal alternative Transportmöglichkeiten ausprobieren, ohne den sperrigen Hänger.

Von Mannheim aus stoße ich in einer weiten Linksschleife über Worms


und Grünstadt bei Asselheim

auf den sog. Mandelpfad an der Weinstraße. Dieser „Pfad“ zieht sich ca. 100 km in Nord-Süd-Richtung entlang des Pfälzer Waldes durch das Hügelland. Eigentlich ist es ein Wanderweg, aber mit meinem neuen Gravelbike – Focus Atlas 6.8 – sollten schlechte Wege kein Problem, sondern vielmehr ein Vergnügen sein.
Die Wegbeschaffenheit ist auch nicht das Problem.

Eher macht das ständige Auf und Ab etwas mürbe. Kaum hat man bergauf Tritt gefunden, geht’s auch schon wieder bergab.









Hier in der Region tut sich touristisch einiges, um die Massen mit zahlreichen Mandelfesten anzulocken. In den Weinorten schieben sich wohl an den Wochenenden die dicken Touristenströme durch die Dörfer.
Auf dem Campingplatz Wappenschmiede bei St. Martin finde ich ein nettes Plätzchen für die Nacht.
Selbst für Wohnmobilisten sei es schwierig auf Campingplätzen eine Buchung zu bekommen, sagte mir ein älteres Ossi-Ehepaar mit Womo.

Der einzige Camper unter vielen Wohnmobilisten
Die Wirtin meint, das sei sportlich bei Temperaturen unter Null in der Nacht und ich sei der erste mit Zelt in diesem Jahr ….
In der benachbarten Schänke (mit bayerischem Ambiente) gibt’s für faires Geld reichlich Schnitzel, so dass die Lücke durch den fehlenden Proviantbeutel mehr als kompensiert wird und ein gutes Futterpolster für die kommende kalte Nacht bereitet.
Der Wirt gibt mir um halb neun (hier ist der Hund begraben) zum Abschied die Daten für den Sonnenaufgang und die Tiefsttemperaturen in der Nacht mit auf den Weg. Aber die seien ja heutzutahe kein Problem mit Standheizung.
Wie, ich hätte keine? Ne, is‘ klar, dann mal gute Nacht.
Nach dem Zähneputzen verweile ich noch ein bisschen im gepflegten Sanitärgebäude. Hier hat’s gutes WLAN und es ist kecker warm.
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Guten Morgen Heinz😅
hoffentlich hast du dir nicht was abgefrohren🫣
Liebe Grüße in die schöne Pfalz von Beate und Norbert
Danke euch. Ist noch alles dran 😉