Zum Inhalt springen

VilVenIst 2023, Tag 18, Udine – Gemona, 42 km, 370 hm

Zurück in die Berge zum Erdbebengebiet

Das Frühstücksbuffet im Business-Hotel ist ausgesprochen reichhaltig. Wir und viele andere Radreisende, die hier untergekommen sind, verschaffen sich eine gute Grundlage für die nächste Etappe.

Der Himmel ist bedeckt, aber immerhin ist es nicht kalt. Kurz nach der Abfahrt, noch in Udine, ist ein alter Bekannter wieder zurück: der Regen.

Hinter dem Stadion fängt es richtig an zu schütten. Eine Straßenunterführung bietet einen guten Regenschutz. Der Regen dauert 20 Minuten an, dann wagen wir uns wieder aus dem Unterschlupf hervor.

Langsam kurbeln wir uns die Berge hoch. Dabei kommen uns auf dieser kurzen Tagesetappe ungefähr 120 Radreisende entgegen, die in Richtung Mittelmeer, also bergab, unterwegs sind. Obwohl wir auch schon vor ein paar Jahren in dieser Richtung des Alpe-Adria-Radwegs unterwegs waren, können wir uns kaum erinnern. Macht die Fahrtrichtung soviel aus? Anscheinend schon, denn alles erscheint uns neu

Der Weg führt in Richtung der Julischen Alpen

Für den Nachmittag werden wieder Gewitter vorhergesagt. Daher buchen wir kurzfristig die Albergo da Si Si in Gemona. Kurz nach dem Eintreffen fängt es auch schon an zu regnen. Gutes Timing. Trotzdem schade, denn wir waren gerade gut unterwegs und nach 42 Kilometern sind wir quasi erst warm gefahren

Das Hotel ist sensationell: hinter der alten Fassade verbirgt sich ein nagelneuer Anbau. Die Räder stehen sicher in der Garage unter. Hier zahlen wir nur 75 € incl. Frühstück.

Der Regen gibt nur ein kleines Intermezzo. Da wir nun einmal hier gestrandet sind, schauen wir uns die kleine Stadt etwas genauer an. Gemona wurde wie so viele Dörfer im Umkreis nördlich von Udine 1976 von einem heftigen Erdbeben getroffen, bei dem fast 1000 Menschen ihr Leben ließen. 70 % aller Gebäude wurden zerstört oder beschädigt. Mittlerweile sind die Schäden kaum noch sichtbar und die Stadt wurde weitestgehend rekonstruiert, statt abgerissen.

Im örtlichen Museum:

“Oben vom Burghügel (305 m) erschließt sich dem Betrachter ein herrliches und grandioses Naturszenarium mit der sich von Nord nach Süd ziehenden Sella Sant’Agnese, der Sernio-Gruppe, die sich hinter dem Berg Cumieli von Ospedaletto abzeichnet, dem Massiv des San Simeone, dem Brancot zwischen Bordano und Trasaghis, dem Monte Corno, dem Monte di Ragogna und den Moränenhügeln von Susans, San Daniele, Buia und Artegna. Vor dem Interessierten erstreckt sich das weite Aluvialtal mit der Festung von Osoppo, während sich in seinem Rücken die Spitzen des Monte Cjampon und die steilen Glacis des Glemine-Cuarnan-Systems erheben.”

Infotafel Stadt Gemona
Der Weg nach oben lohnt sich

Kaum haben wir die Stadtbesichtigung beendet, fängt es heftig an zu schütten und zu gewittern. Sogar die Tauben verkriechen sich unter den Solarpanelen des gegenüberliegenden Daches. Wieder ein gutes Timing für uns, denn wir sind ganz sicher in unserem gemütlichen Zimmer.

Dunkle Gewitterwolken über den Bergen

Die Küche im Restaurant des Hauses ist auf wenige Gerichte beschränkt und sehr lecker. Danach schlendern wir rüber in die Gelateria. Diese familiengefübrte Eisdiele erfreut sich noch abends um zehn großer Beliebtheit, denn der Laden ist gut besucht, selbst Familien mit kleinen Kindern schlecken so spät noch ihr Eis.

Kleines Gedeck mit Spaghetti-Eis, Nussbecher und zwei Aperol -Spritz

Power für morgen, denn dann wollen wir wieder Kilometer machen.

Kommentarbereich

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert