Anstrengendes Sightseeing mit Kaffee, Kastell, Hilton, Segelyacht A
In der Nacht gewittert es, während wir sicher und trocken in unserer gemütlichen Unterkunft schlummern.
Heute steht wieder ein für mich sehr anstrengender Punkt auf der Tagesordnung: eine Stadtbesichtigung. Wir wollen uns das gegenüberliegende Triest anschauen. Eine kleine Fähre bringt uns von Muggia direkt zum Hafen am großen Platz “Piazza Unita d’ Italia”.
Blick auf MuggiaUnsere Fähre nach TriestDie DocksHafeneinfahrt TriestPiazza Unita d’ Italia
Vor dem Hafen liegt die von den Behörden beschlagnahmte Segelyacht ‘A‘ vor Anker: 143 m, 400 Mio €. Im Hafen qualmt wieder das Kreuzfahrtschiff “Mein Schiff 5” der TUI vor sich hin. 2500 Passagiere fasst dieses Schiff.
Kaffee ist in Triest allgegenwärtig. Viele alte Kaffeehäuser laden zum Verweilen ein. Das Touristenbüro bietet einen Prospektführer mit Kaffeecoupons zum Kauf an, bei deren Vorlage man in verschiedenen Lokalen einen klitzekleinen Kaffee schlürfen kann.
Triest war eine der ersten Städte in Europa, in der sich die Gepflogenheit des Kaffeetrinkens verbreitete, ein ursprünglich türkischer Brauch, den die Österreicher im gesamten Habsburger- Reich verbreiteten. Ein bedeutendes Datum stellt das Jahr 1719 dar, als der österreichisch-ungarische Kaiser Karl der VI. in Triest die Freihafenlizenz erteilte, die von der Europäischen Gemeinschaft bestätigt und in den Gesetzen der italienischentalienischen Republik ratifiziert wurde. Im Freihafengebiet (d. h. nicht zollpflichtig) konnten zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis zu 1.300.000 Säcke Kaffee in den Zoll- hallen gelagert werden. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts gab es auch eine Warenbörse, an der die grüne Bohne gehandelt wurde, eine Aktivität, die einige Jahre andauerte. Die Bedeutung des Seehafens war so immens, dass in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sogar Brasilien beschloss, eine dauerhafte Lagerstätte für sein Kolonialprodukt zu schaffen (auf Wunsch des Istituto Brasileiro do Café). Seitdem hat sich die Kombination von Triest und Kaffee mit der Eröffnung der ersten Kaffehäuser, den familiengeführten Kaffeeröstereien und der Verbreitung von literarischen Cafés, in deren geschichtsträchtigen Räumlich- keiten Schriftsteller und Künstler wie Umberto Saba, James Joyce und Italo Svevo willkommen geheißen wurden, immer stärker etabliert. Kaffee ist so sehr in die Kultur von Triest eingedrungen, dass sogar ein spezifischer Jargon erforderlich ist, um einen Kaffee an der Bar zu bestellen.
Café Stella Polare Info Promo Tourismo, FVG, 2023
Kirche St. Antonio TaumaturgoCanale grande
Das mit ca. 100m hoch über der Stadt liegende Kastell ist in der Mittagshitze zwar etwas beschwerlich zu erreichen, aber absolut einen Besuch wert. Im angegliederten Museum erfährt man einiges über die wechselhafte Geschichte dieser schönen Stadt, insbesondere geprägt von Istrien, Römern, Venezianern und Österreichern.
Das Dreamteam von “Mein Rad 1”Kathedrale di San Giusto direkt am KastelkEine wahnsinnige Perspektive, die aber leider hier auf dem Bild nicht so rüberkommt
Tief unten im Lapidarium des Kastells.
Tief im Fels unter dem Kastell befindet sich eine ansehnliche Sammlung alter Fundstücke
Wieder zurück in der Stadt im Café Tommaseo
Ist dieses Double Tre by Hilton das Hotel wo Doris und Wolfgang waren?
Nach diesem Tag in der Stadt, sind wir so kaputt, als seien wir stundenlang Rad gefahren.
Abends essen wir in der Pizzeria Alla Mamola. Diese befindet sich in der zweiten Reihe, und wird anscheinend nur von Einheimischen besucht. Das aber augenscheinlich kräftig, denn auch mit den Lieferungen geht es zu wie in einem Taubenschlag. Bei der Auswahl lassen wir die online-Speisekarte von italienisch auf deutsch übersetzen und bei der Bestellung wieder zurück auf italienisch, was aber offenbar zu einigen Irritationen führt. Gut, dass Fotos der diversen Pizza-Kreationen hinterlegt sind, so dass sich die Bedienung vergewissern kann, dass wir dasselbe meinen.
Unsere Salate und Pizzen schmecken jedenfalls phantastisch.
Noch ein Bild vom Hafen in Muggia
Morgen geht’s weiter in Richtung Udine. Der letzte Tag an der Küste?!